Aus dem Polizeibericht (Teil 80)

In Germersheim nimmt eine Autofahrerin einem 64-jährigen an einer Rechts-vor-Links-Kreuzung die Vorfahrt. Auch einem 15-jährigen wird in Maximiliansau auf dem „Geh- und Radweg“ in der Pfortzer Straße die Vorfahrt genommen. Bei Oberhausen überhört und -sieht ein 24-jähriger an einem unbeschrankten Feldweg-BÜ eine Regionalbahn. Ein klassischer Abbiegeunfall geschieht in Kaiserslautern. Ein wasserscheuer 16-jähriger ruft die Polizei um Hilfe, weil er und sein Kumpel bei Wörschweiler in den Hochwasser-Fluten der Blies stranden. In Lingenfeld wird ein besoffener Dunkel-Gehwegradler aufgegabelt. Ein 23-jähriger missachtet in Landau an einer Rechts-vor-Links-Kreuzung die Vorfahrt eines Pkw-Fahrers. In Zweibrücken verunfallt ein 60-jähriger auf dem von mir von seiner Benutzungspflicht erlösten supertollen Radweg, weil ihn eine Autofahrerin „übersieht“. Der Polizei in Kaiserslautern gehen zwei weitere besoffene Dunkelradler ins Netz. Bei Rodenbach stiehlt eine 38-jährige Radfahrerin ein Paar Reitstiefel auf einer Pferdekoppel.

Rechts vor Links „übersehen“

Pressemeldung der PD Landau vom 8. Februar 2020:

Germersheim (ots). Einen Fahrradfahrer übersah am Freitag, gegen 15 Uhr eine 25-jährige Autofahrerin, als sie von der Friedrich-Ebert-Straße in die Theodor-Heuss-Straße abbiegen wollte. Sie erfasste den Radfahrer, der sich beim Sturz eine Kopfplatzwunde und eine Schlüsselbeinfraktur zuzog. Der hinzugerufene Rettungsdienst brachte den 64-jährigen Radfahrer zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus.

Soso. „Übersehen“. Vorfahrt (Rechts vor Links) genommen klingt für mich irgendwie schon eher nach der Wahrheit.

Vorfahrt auf Radweg missachtet

Pressemeldung der PD Landau vom 7. Februar 2020:

Maximiliansau (ots). Maximiliansau; Am 05.02.2020 befuhr um 16:20 Uhr ein 15-jähriger Radfahrer die Pfortzer Straße in Richtung Hagenbach. An der Einmündung zum Weidenweg missachtete ein PKW Fahrer mit seinem silbernen Toyota Yaris die Vorfahrt des Radfahrers, welcher in der Folge zu Boden fiel und sich verletzte. Der Unfallverursacher kümmerte sich zunächst um den verletzten Jungen und fuhr diesen nach Hause. In der Aufregung konnten die Beteiligten jedoch keine Personalien austauschen. Die Polizei sucht nun nach Zeugen für den Verkehrsunfall.

Da dem 15-jährigen nicht die Missachtung des „Geh- und Radwegs“ vorgeworfen wird, wird er wohl auf jenem gefahren sein. Warum muss man diese Information also weglassen? Das wäre dann jedenfalls schon Unfall Nr. 4 in der Pfortzer Straße.

Radfahrer überhört Triebwagen

Pressemeldung der PD Landau vom 7. Februar 2020:

Oberhausen (ots). Bereits am 6.2.20, gegen 17.25 Uhr, ereignete sich an einem unbeschrankten Bahnübergang, Ortseingang Oberhausen, ein Unfall zwischen einem Radfahrer und einem Regionalzug. Der 24-jährige Radfahrer überhörte wahrscheinlich beim Überqueren des Bahnübergangs den herannahenden Zug, da er mit Kopfhörern fuhr. Dem Zugführer gelang es die Lok herunter zu bremsen, so dass der Radfahrer nur leicht verletzt wurde. Er wurde zur Abklärung in ein Krankenhaus gebracht. Da es sich um eine Pendellinie handelt, war weiterer Zugverkehr nicht beeinträchtigt.

Ohje; die Polizei hat offenkundig auch vom Bahnverkehr keine Ahnung. 🙄 Es ist eine Regionalbahn, kein Regionalzug. Züge (also eine Lok, die Wagen zieht) fahren in der Pfalz (leider) schon lange keine mehr, sondern Triebwagen. Zugführer sind in den Regionalbahnen auch selten geworden; gesteuert werden sie jedenfalls von Triebfahrzeugführern. Auf der Kurbadlinie werden überwiegend Triebwagen der Baureihe 643 eingesetzt; also: keine Loks. Was eine „Pendellinie“ ist? Keine Ahnung.

Achja: Radfahren mit Kopfhörer ist doof. Die Musik muss auch verdammt laut gewesen sein, denn die Triebwagen geben auch aufgrund der aufgestellten P-Tafeln vor den zahlreichen Feldweg-Bahnübergängen ständig laute Pfeifsignale ab. Nicht wenigstens mal nach links oder rechts zu schauen, ist ebenfalls Darwin-Award-Verdächtig. Der Unfall geschah wohl an einem dieser beiden BÜe.

Abbiegeunfall in Kaiserslautern

Pressemeldung des PP Westpfalz vom 6. Februar 2020:

Kaiserslautern (ots). Auch wenn die Ampel „grün“ zeigt, sollte man beim Passieren einer Kreuzung aufpassen – erst recht beim Abbiegen. Ein Unfall am Mittwochnachmittag an der Ecke Albrechtstraße/Fischerstraße verdeutlicht, wieso:

Hier kamen sich gegen 16.50 Uhr ein Autofahrer und ein Fahrradfahrer in die Quere. Beide fuhren durch die Albrechtstraße in Richtung Fischerstraße, der Radfahrer auf dem Fahrradweg neben der Fahrbahn. Als sie sich der Kreuzung näherten, wechselte für beide die Ampel auf Grün.

Der Fahrradfahrer wollte geradeaus fahren, der Autofahrer rechts abbiegen. Dabei übersah der 42-Jährige den Radler und stieß mit ihm zusammen. Der Radfahrer stürzte zu Boden und zog sich Verletzungen an der Hand zu. Er wurde vor Ort vom Rettungsdienst versorgt.

An Auto und Fahrrad entstanden leichte Schäden – am Pkw wurde die Frontstoßstange beschädigt, am Fahrrad der Lenker verbogen sowie der Sattel in Mitleidenschaft gezogen. |cri

WER hat hier gem. § 9 (3) StVO verdammt nochmal aufzupassen? ? Warum es in der Albrechtstraße (Tempo-30-Zone!) überhaupt einen Radweg gibt, ist mir vollkommen schleierhaft; da sollte man mal die Pflastersteine durchmischen. Immerhin ist das rosa Pflaster nicht benutzungspflichtig.

Im Blies-Hochwasser gestrandet

Pressemeldung der PI Homburg vom 5. Februar 2020:

Homburg (ots). Am 04.02.2020, gegen 18 Uhr, erreichte die Polizeiinspektion Homburg ein ungewöhnliches Hilfeersuchen eines 16-jährigen Mannes aus Homburg. Er teilte telefonisch mit, dass er, gemeinsam mit einem Freund, den Radweg von Wörschweiler kommend in Richtung Blieskastel befahren habe. Währenddessen sei der Hochwasserspiegel der angrenzenden Wiesenflächen weiter angestiegen sodass die beiden jungen Männer nun von Wasser „umschlossen“ seien und mit ihren Fahrrädern weder vor noch zurück könnten.

Durch das entsandte Streifenkommando konnte die Jugendlichen in der beschriebenen hilflosen Lage festgestellt werden. Da ein Befahren des überschwemmten Radweges mittels Streifenwagen möglich war, konnten die jungen Männer mitsamt ihrer Räder in das Einsatzfahrzeug eingeladen, trockenen Fußes von dem Radweg verbracht und somit aus ihrer hilflosen Lage befreit werden.

Eine schöne Premieren-Meldung, denn die PI Homburg ist seit Kurzem mit ihren Meldungen ebenfalls im Presseportal vertreten. Jedenfalls: Die Jugend von heute ist einfach zu verweichlicht; da ruft man nicht die Polizei, sondern fährt einfach durchs Wasser. Beim genannten „Radweg“ handelt es sich um den Glan-Blies-Radweg. Auf der parallelen L 111 wären sie auf jeden Fall nicht abgesoffen. 😉

Besoffener Dunkel-Gehwegradler

Pressemeldung der PD Landau vom 5. Februar 2020:

Lingenfeld (ots). Wegen Trunkenheit im Verkehr muss sich nun ein Fahrradfahrer verantworten. Er wurde am Dienstagabend kurz vor Mitternacht von einer Streife kontrolliert, weil er ohne Beleuchtung den Gehweg an der Germersheimer Straße in Lingenfeld befuhr. Im Verlauf der Kontrolle konnte Alkoholgeruch bei dem 24-jährigen Fahrradfahrer wahrgenommen werden. Ein Atemtest ergab 1,73 Promille. Dem Fahrradfahrer wurde eine Blutprobe entnommen.

Tja, geschieht dem Dunkel-Gehwegradler gerade recht!

Radfahrer missachtet Vorfahrt

Pressemeldung der PD Landau vom 4. Februar 2020:

Landau (ots). Bei einem Verkehrsunfall wurde am Montagmorgen gegen 7.25 Uhr in Landau an der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße/Vogesenstraße ein 23-jähriger Radfahrer leicht verletzt. Er befuhr die Friedrich-Ebert-Straße und missachtete die Vorfahrt eines Pkw, der die Vogesenstraße befuhr. Der Radfahrer wurde durch den Rettungsdienst zur weiteren Versorgung der leichten Verletzungen in ein Krankenhaus verbracht. Am Rad und am Pkw entstand Sachschaden in Höhe von ca. 600.–EUR.

Rechts vor Links gilt allerdings auch für Radfahrer.

Auf dem „Radweg“ übersehen

Pressemeldung der PD Pirmasens vom 1. Februar 2020:

Zweibrücken (ots). Am Freitag kam es an der Einmündung Oltschstraße / Homburger Straße zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein Fahrradfahrer stürzte und sich Verletzungen zuzog. Eine 52-jährige Autofahrerin wollte von der untergeordneten Straße in die Homburger Straße abbiegen. Ein 60-jähriger Radfahrer befuhr den Fahrradweg, der parallel zur Homburger Straße verläuft. Die Autofahrerin übersah den Radfahrer, der sich durch den Zusammenstoß und anschließenden Sturz leichte Verletzungen zuzog. |pizw

Da habe ich ja richtiges Glück, dass gerade dieser Unfall eine Pressemeldung kriegt. Ich vermute einen Geisterradler. Selber Schuld, wer sich so einen Schrott-„Radweg“ (siehe das Beitragsbild) weiterhin freiwillig antut. Macht doch in Zweibrücken, was ihr wollt.

Dunkelradler gefilzt und entlüftet

Pressemeldung des PP Westpfalz vom 30. Januar 2020:

Kaiserslautern (ots). Weil er ohne Beleuchtung mit dem Fahrrad unterwegs war, hat ein Mann am Mittwochabend die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich gezogen. Die Beamten kontrollierten den 30-Jährigen in der Logenstraße und stellten fest, dass seine Atemluft nach Alkohol roch. Ein freiwilliger Atemtest ergab: der Mann hatte 0,34 Promille „intus“.

Bei einer Durchsuchung seiner Kleidung kam in der Jackentasche des 30-Jährigen noch eine kleine Menge Cannabis zum Vorschein. Woher er das Rauschgift hatte, wollte der Mann nicht sagen. Auf ihn kommt nun eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz zu.

Um zu verhindern, dass der 30-Jährige alkoholisiert und ohne Licht mit seinem Rad am Straßenverkehr teilnimmt, ließen die Polizeibeamten vorsorglich die Luft aus den Reifen des Fahrrads. Der Mann musste seinen „Drahtesel“ nach Hause schieben.

Einen weiteren Fahrradfahrer zog eine Streife im Nachtdienst aus dem Verkehr. Auch in diesem Fall war der Radler den Beamten aufgefallen, weil ohne Beleuchtung am Fahrrad in Richtung Hilgardring fuhr. Sie stoppten den Mann gegen 0.20 Uhr in der Mannheimer Straße, um ihn zu kontrollieren, und stellten dabei fest, dass die „dunkle Gestalt“ deutlich nach Alkohol roch und auch eine „verwaschene“ Aussprache hatte. Zudem waren im Lichtkegel seine stark geröteten Augen zu erkennen.

Bei einem ersten Atemtest vor Ort zeigte das Testgerät einen Promillewert von 1,78 an. Der 37-Jährige wurde daraufhin zwecks Blutprobe zur Dienststelle gebracht; sein Fahrrad wurde sichergestellt. Der Mann muss nun mit einer Strafanzeige wegen Trunkenheit im Verkehr rechnen. |cri

Tja. Wer Nachts unbedingt von der Polizei kontrolliert werden will, fährt am besten ohne Licht mit dem Fahrrad durch Kaiserslautern. 🙄

Betrunkene Radlerin stiehlt Reitstiefel

Pressemeldung des PP Westpfalz vom 28. Januar 2020:

Landkreis Kaiserslautern (ots). Zwei Strafanzeigen aus völlig unterschiedlichen Gründen hat sich eine Frau aus dem Landkreis am Montagnachmittag eingehandelt. Die 38-Jährige fiel gegen 16.30 Uhr im Bereich Rodenbach auf, weil sie sich unbefugt auf einer Pferdekoppel aufhielt und dort die Pferde fütterte. Eine Zeugin verständigte die Polizei und gab an, dass die Frau einen verwirrten Eindruck mache.

Die ausgerückte Streife konnte die beschriebene Frau wenig später bei der Suche in der Umgebung auf einem Fahrrad sichten und stellen. Die 38-Jährige hatte offenbar reichlich Alkohol und Drogen „intus“. Sie konnte sich kaum auf dem Fahrrad halten.

Ein erster Atemtest bescheinigte der Frau einen Alkoholpegel von 1,79 Promille. Sie musste zwecks Blutprobe mit zur Dienststelle kommen.

Während sich die 38-Jährige noch auf der Dienststelle befand, telefonierten die Beamten noch einmal mit der Zeugin. Dabei teilte diese mit, dass ihr auch ein Paar Reitstiefel gestohlen wurden. Die mutmaßliche Diebin hatte stattdessen ihre eigenen Schuhe zurückgelassen.

Nach dem Telefonat genügte ein Blick auf die Füße der 38-Jährigen, um die Vermutung zu bestätigen: Sie hatte die gesuchten Reitstiefel an. Auf die Frau kommen nun Anzeigen wegen Diebstahls und wegen Trunkenheit im Verkehr zu. |cri

Interessante Story.

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