Aus dem Polizeibericht (Teil 81)

In Kleinottweiler wird ein gestürzter 83-jähriger von einem anfahrenden 75-jährigen Autofahrer überfahren. Die PI Bad Dürkheim veranstaltet Pedelec-Kurse. In Haßloch werden einem 9-jährigen und einer 18-jährigen die Vorfahrt genommen, in beiden Fällen flüchten die Verursacher. In Kaiserslautern wird ein sturzbesoffener 48-jähriger von der Polizei aufgehalten. Ebenfalls in Kaiserslautern befährt ein 13-jähriger einen Schutzstreifen entgegen der Fahrtrichtung und knallt auch wegen mangelhafter Bremsen in die Seite eines auf einen Parkplatz einbiegenden Pkw-Fahrers. Bei Ungstein kommt es zu einer Schlägerei zwischen einem 41-jährigen Rennrad- und einem Pkw-Fahrer, auch wegen des Missbrauchs der Scheibenwaschanlage.

Senior überfährt gestürzten Senior

Pressemeldung der PI Homburg vom 15. Februar 2020:

Homburg/Bexbach/Kleinottweiler (ots). Am 14.02.2020 ereignete sich in der Mühlenstraße in Bexbach-Kleinottweiler ein Verkehrsunfall zwischen einem 83-jährigen Fahrradfahrer (Pedelec) und einen 75-jährigen PKW Fahrer. Der 83-Jährige stürzte mit seinem Pedelec aus bislang unbekannter Ursache, ohne Fremdeinwirkung und lag auf der Fahrbahn. Der PKW Fahrer übersah beim Anfahren den auf der Fahrbahn liegenden Radfahrer und erfasste diesen. Der Radfahrer wurde in der Folge zwischen PKW und Fahrbahn eingeklemmt und von dem PKW über die Fahrbahn geschoben. Er wurde schwerverletzt in ein Krankenhaus eingeliefert.

Die Unfallörtlichkeit, bei welcher es sich derzeit aufgrund von Bauarbeiten um eine Sackgasse handelt, wurde für die Dauer der Unfallaufnahme ca. eine Stunde gesperrt.

Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Unfall geben können, werden gebeten, sich mit der Polizeiinspektion Homburg (Tel.: 06841 / 1060) in Verbindung zu setzen.

Durch Kleinottweiler bin ich schon eine Weile nicht mehr durchgefahren; dass in der Mühlstraße gebuddelt wird, ist mir aber wegen der Umleitungsbeschilderung auch aufgefallen. Klingt besonders übel. Wie blind (und blöd) muss man bitteschön sein, einen neben einem gestürzten Radfahrer komplett zu übersehen? Der kann doch nicht so lange im Auto gesessen haben, ehe er losfuhr? Mit 75 Jahren gehören gewisse Leute meiner Meinung nach einfach nicht mehr hinters Steuer.

Pedelec-Aktionstage der Polizei Neustadt

Pressemeldung der PD Neustadt (Weinstraße) vom 14. Februar 2020:

Bad Dürkheim (ots). Sicher mit dem Pedelec unterwegs sein? Das können alle Interessierten bei den Aktionstagen der Polizei Bad Dürkheim und der Verkehrswacht Bad Dürkheim Süd lernen.

Im Frühling beginnt wieder die Fahrradsaison und immer mehr Menschen werden auch mit dem Pedelec unterwegs sein. Leider verzeichnet die Polizei Bad Dürkheim im Zuge dessen auch einen Anstieg der Unfallbeteiligung solcher Fahrzeuge, denn die Zahl der Unfälle unter Beteiligung von Radfahrern ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Gerade bei älteren Verkehrsteilnehmern werden Fahrräder mit elektrischer Tretunterstützung immer beliebter. Sie bescheren vor allem Senioren eine neue Art der Mobilität. Aus der Leichtigkeit der Fortbewegung und der daraus resultierenden höheren Geschwindigkeit ergeben sich allerdings Gefahrenmomente, die es zu erkennen und zu beherrschen gilt. Neben der höheren Geschwindigkeit, verlängert sich auch der Bremsweg. Der Umstieg von einem Fahrrad auf ein Pedelec erfordert Übung. Wird die Unterstützungsstufe zu hoch angesetzt, wird man zu schnell, was vor allem in Kurven gefährlich sein kann. Bei den Kursen „Fit mit dem Pedelec“ hat man die Möglichkeit, diese neue Form der Mobilität kennenzulernen. Nach einer theoretischen Einführung, können das besondere Fahrgefühl, die nötige Bewegungskoordination, der erforderliche Gleichgewichtssinn und die Reaktionsfähigkeit in einem Parcours ausprobiert werden. Das eigene Pedelec sollte mitgebracht werden.

Bei den praktischen Fahrübungen besteht Helmpflicht.

Darüber hinaus wird auch für interessierte Personen ein Pedelec zum Ausprobieren zur Verfügung gestellt.

Die Kurse finden in Bad Dürkheim auf dem Schulhof der Carl-Orff-Realschule statt.

Die Termine sind am:

  • Montag, 27.04.2020,
  • Dienstag, 19.05.2020,
  • Dienstag, 02.06.2020 und
  • Dienstag 16.06.2020

jeweils um 14:00 Uhr.

Da die Teilnehmerplätze begrenzt sind, wird um frühzeitige Anmeldung bei der Polizei Bad Dürkheim, unter Tel.: 06322/963-203 gebeten.

Ihre Verkehrssicherheitsberaterin Nadine Bergsträßer

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Bad Dürkheim
POLIZEIPRÄSIDIUM RHEINPFALZ
Weinstraße Süd 36
67098 Bad Dürkheim
Telefon 06322 963-0
Telefax 06322 963-120
pibadduerkheim.@polizei.rlp.de
SB: Peter Strube-Vogt, Leiter Kriminal- und Bezirksdienst

Tja. Bis zu der Stelle, an der das Wort „Helmpflicht“ auftaucht, hätte ich das Anliegen durchaus positiv bewertet. Denn es sind ja in der Tat sehr viele Radfahrer, die ohne Fremdeinwirkung stürzen und sich dabei schwer verletzen oder gar sterben. Achja, es gibt keine „Fahrradsaison“. 🙄

Zwei mal Vorfahrt genommen

Pressemeldung der PD Neustadt (Weinstraße) vom 14. Februar 2020:

Haßloch (ots). Am Donnerstag, 13.02., um 19.30 Uhr befuhr ein 9-jähriger Fahrradfahrer die Friedensstraße in Haßloch in westlicher Richtung und wollte nach links in die Straße Sägmühlweg einbiegen. Ein bislang unbekannter Pkw-Fahrer befuhr zu diesem Zeitpunkt den Sägmühlweg in Richtung Ortsmitte und beachtete an der rechts-vor-links geregelten Kreuzung nicht die Vorfahrt des jungen Radfahrers, wodurch es zum Zusammenstoß kam, bei dem der Junge vom Rad stürzte, sich dabei leicht verletzte und das Fahrrad beschädigt wurde. Der Pkw-Fahrer setzte seine Fahrt fort, ohne sich um den Verletzten zu kümmern oder sich überhaupt über die Folgen und eine mögliche Schadensregulierung zu vergewissern.

Die Polizeiinspektion Haßloch erbittet Hinweise von evtl. Zeugen des Unfalls unter Tel. 06324-9330 oder per E-Mail an pihassloch@polizei.rlp.de.

Ebenfalls sucht die Polizeiinspektion Haßloch nachträglich nach Zeugen eines Unfalles, der sich bereits letzten Freitag, 07.02., um 07.25 Uhr am Kreisverkehr Lindenstraße/Rennbahnstraße in Haßloch ereignet hatte. Dabei war eine 18-jährige Fahrradfahrerin die Lindenstraße in Richtung Iggelheim gefahren und passierte gerade den Kreisverkehr, als der Fahrer eines Pkw, der die Rennbahnstraße aus südlicher Richtung befuhr, die Vorfahrt der Radfahrerin missachtete und in den Kreisverkehr einfuhr. Es kam zum Zusammenstoß, bei dem die Radfahrerin stürzte und sich leicht verletzte.

Das finde ich schon ziemlich feige, nach einem Unfall mit einem 9-jährigen abzuhauen. Der die Verkehrsregeln wohl besser kennt als der Unfallflüchtige. So von wegen „geistige Reife„. 🙄

Den Kreisel-Unfall betreffend: Jener Mini-Kreisel muss ziemlich neu sein; im März 2017 war dort noch eine Ampel-Kreuzung. Jedenfalls: Nein, in beiden Fällen haben sich nicht die Radfahrer selbst verletzt. Sondern zwei Idioten, die anschließend auch noch Unfallflucht begangen haben.

Mit fast 3 Promille unterwegs

Pressemeldung des PP Westpfalz vom 13. Februar 2020:

Kaiserslautern (ots). Ein 48-Jähriger hielt sich trotz eines bestehenden Hausverbotes in einem Supermarkt am Stiftsplatz auf und wurde deshalb von einer Mitarbeiterin verwiesen. Der Mann fuhr daraufhin mit seinem Fahrrad sturzbetrunken davon. Die Fahrt endete allerdings nach wenigen Meter auf der Straße, weil er aufgrund seiner Trunkenheit nicht mehr fahrtüchtig war. Vor Ort konnte der 48-Jährige auf dem Stiftsplatz liegend aufgefunden werden. Beim Aufrichten seines Fahrrads wurde er einer Kontrolle unterzogen. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 2,77 Promille. Im Anschluss wurde der Beschuldigte zwecks Blutentnahme zur Dienststelle verbracht. Das Fahrrad wurde präventiv sichergestellt. Nach derzeitigen Ermittlungsstand ist der Mann nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis. |slc

Braucht man so eine neuerdings fürs Radfahren…!?

Unfall mit Schutzstreifen-Geisterradler

Pressemeldung des PP Westpfalz vom 12. Februar 2020:

Kaiserslautern (ots). Ein 13-Jähriger ist am Mittwochmorgen im Barbarossaring bei einem Unfall leicht verletzt worden. Das Kind fuhr mit dem Fahrrad in Richtung Barbarossastraße auf dem Radweg. Den Radweg befuhr der Junge in die falsche Richtung. Kurz zuvor war ein Autofahrer – in Richtung Hilgardring unterwegs – auf den Messeplatz eingebogen. Verkehrsbedingt musste der Fahrer anhalten. Er stand mit seinem Wagen quer zum Radweg, als das Kind auf seinem Fahrrad angefahren kam. Wegen der vermutlich defekten Fahrradbremse kam der 13-Jährige nicht rechtzeitig zum Stehen. Er krachte gegen das Auto. Der Junge stürzte. Das Kind wurde bei dem Unfall leicht verletzt. Am Pkw entstand Sachschaden. Die Eltern des 13-Jährigen wurden verständigt. Der Junge kam vorsorglich ins Krankenhaus.

Die Polizei und ihre Schwierigkeiten, „Radinfrastruktur“ korrekt zu bezeichnen. 🙄 Aber was sind denn das da bitteschön auch für zwei absurde „Schutzstreifen“ , die man da auf dem Barbarossaring gepinselt hat? ? Der mapillary-Dokumentator meldet für das Ding gleich mal komplett „Bedarf“ an – und die Polizei kuckt zu. Der Unfall geschah höchstwahrscheinlich an der Ausfahrt des Messeplatzes. Wenn man nicht in einem Zug einfahren kann, darf man auch keinen „Schutzstreifen“ blockieren, sondern muss auf der Fahrbahn warten.

Zeigt andererseits auch wieder, dass „Radinfra“ die Leute nur auf blöde Ideen bringt. Wobei ich das den Kids nicht wirklich vorwerfe; mit jugendlichen Geisterradlern hatte ich in Pirmasens auch mal auf dem „Schutzstreifen“ in der Zweibrücker Straße zu tun. Die denken sich halt nichts dabei bzw. meinen, das sei so erwünscht. Vorwürfe mache ich schon eher den „Radverkehrsförderern“, die sowas ständig fordern und denen, die sowas anordnen. 🙄 Festzuhalten bleibt: der Junge hatte – auch geisterradelnd – Vorrang. Allerdings sollte ein Rad dann halt auch über funktionierende Bremsen verfügen.

Schlägerei nach Wischwassereinsatz

Pressemeldung der PD Neustadt (Weinstraße) vom 9. Februar 2020:

Kallstadt/Ungstein (ots). Das Betätigen des Wischwassers in der Weinstraße in Kallstadt war am Samstag, 08.02.20 gegen 12:20 Uhr, Auslöser einer Streitigkeit zwischen einem 49-jährigen PKW-Fahrer aus Südhessen und einem dahinterfahrenden 41-jährigen Rennradfahrer aus dem Leiningerland. In Ungstein beleidigten sich die Beiden gegenseitig und setzten ihre Fahrt zunächst fort. Im weiteren Verlauf soll der PKW dicht neben dem Fahrradfahrer gefahren sein. Der PKW-Fahrer überholte den Radfahrer, wartete wenige hunderte Meter weiter auf ihn und nahm in derart in Empfang, als dass er den Radfahrer packte und zu Boden stieß. Der Radfahrer verletzte sich hierbei leicht. Dies führte dazu, dass sich beide Beteiligte gegenseitig schlugen. Sowohl Radfahrer, als auch PKW-Fahrer erlitten leichte Blessuren. Gegen Beide wurden Strafverfahren eingeleitet.

Ich ahne, dass dieses uralte, auf einen nicht straßenbegleitenden, im wahrsten Sinne beschissenen Wirtschaftsweg führendes Zeichen 244 den Streit ausgelöst haben könnte.

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