Ja, der Titel ist eine satirische Anspielung auf die „… ist einfach“-Werbeslogans der Sparkasse. „Gehwegparken ist einfach“ gilt jedenfalls auch vor der noch nicht so alten Filiale in Winzeln, die in meinen Alltagserlebnissen, als auch meiner Rechts- und Fachaufsichtsbeschwerde gegen die Stadt Pirmasens bereits mehrfach eine Rolle spielte. Weil deren Kundschaft immer wieder aus purer Faulheit und Bequemlichkeit nicht auf den direkt neben der Filiale gelegenen Parkplatz auffährt, sondern hierzu den Gehweg missbraucht. Dadurch werden Fußgänger und Radfahrer (Dooring) indirekt gefährdet als auch der Verkehr auf der Fahrbahn oft genug behindert. Leider wird den Leuten durch abgesenkte Bordsteine vor und hinter dem Gebäude auch noch suggeriert, dass das dort so erwünscht sei.
Am Dienstagnachmittag ging mir z. B. mal wieder eine ältere Fahrerin eines weißen SUV auf die Nerven, die mich und zwei Autofahrer aufhielt, weil sie nach links entgegen der Fahrtrichtung direkt vor der Tür auf dem Gehweg parken wollte. Da aber Gegenverkehr unterwegs war, musste sie – und somit auch der nachfolgende Verkehr ebenfalls warten. Mich hatte gewundert, dass sie nicht einfach – wie das ebenfalls üblich ist – halb-halb auf dem rechten Gehweg parkte. In der Gegenrichtung hatte ich das auch erst neulich in ähnlicher Manier erlebt. In beiden Fällen ließ ich es mir nicht nehmen, den Damen zuzurufen, dass das hier kein Parkplatz sei.
Die an dieser Stelle auf purem Gewohnheitsrecht basierende, herrschende Anarchie ist z. B. auch bei mapillary (mit gleich zwei entgegen der Fahrtrichtung geparkten Autos) und google maps mehr als hinreichend dokumentiert.
Auf dem folgenden Foto dürfte man gut erkennen, dass Fußgänger, auch mit Kinderwagen, Rollstuhlfahrer oder Rollator-Nutzer da nur noch relativ schwer durchkommen. Das gilt auch für Radfahrer, die ihre Räder an den lieblosen Felgenbrechern abstellen möchten.
Dieses Foto hatte ich keine 2 Minuten nach dem Beitragsbild gemacht, inzwischen standen dort also schon wieder zwei andere. Besonders bezeichnend war, dass aus dem hinteren Skoda ein Mann mit Krücken ausstieg und beschwerlich in Richtung Eingang humpelte. So jemand müsste ja eigentlich wissen, wie es ist, nicht uneingeschränkt mobil zu sein. Aber dafür hat man ja auch das Auto. 🙄
Vor dem Eingang herrscht auf jeden Fall auch eine ordentliche Frequenz in Sachen Falschparken. Nun wäre die Lösung ja eigentlich relativ einfach: Die Stadtverwaltung ordnet gem. § 43 (1) StVO Sperrpfosten an, um das andauernde Gehwegparken dort effektiv zu verhindern; auf beiden Straßenseiten. Das hatte ich der neuen Leiterin der Straßenverkehrsbehörde so auch bereits am 9. Juni 2019 per e-mail vorgeschlagen; einen der Verkehrsplaner der Planersocietät hatte ich dabei auch noch ins Cc gesetzt.
Zuvor versuchte ich auszuloten, ob mir die Winzler Bürgerinitiative, die ja vor allem den Verkehr in der Ortsdurchfahrt (K 6) verlangsamen und vermindern möchte, die Sache für unterstützenswert hielte. Darauf erhielt ich aber keinerlei Reaktion; die werden wohl auf dem Weg in die Stadt dort immer selber parken. Das gilt übrigens auch für die SPD Winzeln in Person des ehemaligen OB-Kandidaten Tilly, der mir (wie zuvor bereits auf meine e-mail im Zuge des OB-Wahlkampfes) auch dieses Mal gar nicht antwortete.
Auch die Sparkasse Südwestpfalz selbst hielt es ebenfalls nicht nötig, mir (ich habe dort immerhin noch ein Sparkonto) auf meine e-mail in dieser Angelegenheit zu antworten, in der ich darum bat, den Kunden mittels Aushang doch verständlich zu machen, dass jene doch bitte den Parkplatz neben dem Gebäude benutzen sollen.
Jedenfalls lehnte es die neue Leiterin der Straßenverkehrsbehörde am 15. Januar 2020 nach erneuter Nachfrage ausdrücklich ab, dort das Falschparken zukünftig auch baulich zu verhindern:
hinsichtlich der dargelegten Problematik zum Gehwegparken an der Kreisparkasse in Winzeln kann ich lediglich auf die Ihnen bekannte Vorgehensweise und den dazu mehrfach geführten Schriftverkehr bei der Thematik Gehwegparken hinweisen.
Auf Deutsch: Wir finden das dort so in Ordnung. Deswegen heißen Ordnungsämter ja schließlich auch Ordnungsämter…!? Autostadt Pirmasens.
Update 23. Februar 2020
Nachdem ich der Sparkasse nochmal einen Link zu meinem Blogartikel geschickt hatte, bekam ich dann doch eine Antwort, in der es u. a. heißt:
Wir nehmen Ihren Vorschlag gerne auf und werden über einen Aushang in der Geschäftsstelle unsere Kunden auf das verbotene Parken vor dem Gebäude hinweisen.
Ob das Schild, dann auch gelesen wird und die Kunden ihr Parkverhalten dann auch verändern, können wir leider nicht beeinflussen, aber wir haben damit zumindest auf einen Missstand hingewiesen.
Heute schaute ich mal nach – und tatsächlich weist nun ein Aushang neben der Eingangstür darauf hin, dass das Beparken des Gehwegs nicht erlaubt ist und die Kunden doch bitte den Parkplatz benutzen sollen. Ein Foto reiche ich bei Gelegenheit nach. Bezeichnend war, dass direkt hinter mir schon wieder ein älterer Herr auf den Gehweg auffuhr. Ich überlegte kurz, ihn auf den Zettel hinzuweisen, ließ es dann aber doch bleiben.