In einer Pressemeldung vom 19. Februar teilt der LBM Kaiserslautern mit, dass die L 395 („Kaiserstraße“, ehemalige B 40) zwischen Kindsbach und dem Einsiedlerhof ab dem 2. März bis voraussichtlich 9. April vollgesperrt wird. Die gesamte Baumaßnahme soll bis Ende August dauern. Der Grund hierfür ist die Anlage eines weiteren, überflüssigen, einseitigen Zweirichtungswegelchens auf der Südseite der L 395, welches den Befahrenden auf jeden Fall erneut nicht an eine Autobahn erinnern wird. Die Planfeststellung zu diesem Vorhaben ist mir damals entgangen. Dieses Bauvorhaben ist im Grunde reine Geldverschwendung, weil dem „ängstlicheren“ Radverkehr mit der etwas weiter nördlich verlaufenden Industriestraße eine ausreichende Alternative zur Verfügung gestellt werden könnte.
Man müsste hierzu eigentlich nur vom Einsiedlerhof her eine direkte Verbindung zur Industriestraße anlegen. Das Land (welches in Person des LBM angeblich kein Geld bzw. kein Personal hat, die „Radwege“ an der B 10 zu räumen) „investiert“ aber lieber 1,6 Millionen Euro, um Kfz-Nutzern zukünftig eine vom „Radfahrer freie und sichere Bahn“ zu gewährleisten. Ich habe diesen für eine Landesstraße recht breiten Abschnitt immer sehr gerne gefahren und hatte dort nie Probleme mit Engüberholern.
Man darf aber auch dort in Richtung Kindsbach zukünftig nun mehrmals die Fahrstreifen der L 395 queren, hat mit anderen Radfahrern und Spaziergängern (auch mit Hunden) zu kämpfen und auf jeden Fall auch in Richtung Einsiedlerhof bei der Wiederauffahrt auf die Fahrbahn den § 10 StVO zu beachten. Wenn man es nicht macht, ist mit „Strafaktionen“ von Seiten der Autofahrer zu rechnen. Von Süden her münden auch noch mehrere Waldwege in die L 395 ein, deren Zufahrten vom neuen „Geh- und Radweg“ gequert werden müssen.
Radfahrern bleibt während der Bauzeit wohl nur die nördlich der Bahnstrecke auf einem sehr wahrscheinlich nur geschotterten Waldweg verlaufende HBR-Route zwischen der Ramsteiner Straße (Einsiedlerhof) und der Eisenbahnstraße (Kindsbach). Mit einem MTB oder Trekkingrad kann man (auf eigene Verantwortung) bspw. auch eine (bergigere) Route südlich durch den Wald fahren. Diese ist überwiegend (wenn auch schlecht) asphaltiert; lediglich der Beginn des Weges am Einsiedlerhof ist (leider) teils sehr grob geschottert. Vermutlich kennen Ortskundige aber auch kürzere Verbindungen durch das Kandeltal.
Eine eigene Umleitung für den Radverkehr hat der LBM sehr wahrscheinlich nicht eingerichtet; die offizielle Umleitung soll jedenfalls weiträumig über Weilerbach, Ramstein und Landstuhl erfolgen. Wobei dem Kfz-Verkehr hier natürlich auch die A 6 zur Verfügung steht. Ich finde es jedenfalls mehr als bezeichnend, dass selbst in einer Pressemeldung zum Bau eines „Geh- und Radweges“ kein Wort darüber verloren wird, wie Radfahrer während der Bauarbeiten von Kindsbach nach Einsiedlerhof kommen sollen. Hauptsache, man hat sie hinterher dann endlich „weggesperrt“. ?
Schade; auch diesen Abschnitt der L 395 werde ich auf meinen Touren zukünftig so gut es geht aussparen. Wer die Strecke „abfahren“ möchte: Bei mapillary gibt es ganz frische Aufnahmen vom 3. Februar. Am rechten Fahrbahnrand wurde bereits teilweise die Böschung gerodet.
Update vom 31. Mai 2020
Da habe ich ja ganz vergessen, die Auskünfte des LBM zu diesem Thema nachzutragen. Zuerst die Pressestelle vom 25. Februar:
Eine Umleitungsbeschilderung für Radfahrer ist nicht erforderlich, da die Radfahrer in einem gesicherten Streifen und dem Hinweis „Radfahrer bitte absteigen“ durch die Baustelle geleitet werden.
Und noch jene vom Leiter des LBM Kaiserslautern vom 9. März:
Die Radfahrer werden jeweils durch das gesamte Baufeld geführt. Der Weg hat eine breite von ca.1,25 m daher wäre auch das Befahren möglich, aber da der Untergrund teilweise aus Schotter besteht und uneben ist, haben wir uns wegen der Unfallgefahr für das Absteigen entschieden.
Ich spare mir hierzu weitere Ausführungen. ?
Am 27. Mai veröffentlichte der LBM eine neue Pressemeldung zu dieser Thematik. In dieser geht es um halbseitige Sperrungen am neuen Fahrbahnteiler bei Kindsbach sowie Restarbeiten, die bis zum 4. Juli andauern sollen.