Radweg von Nieder- nach Oberauerbach

Corona, Corona, Corona. Ich kann euch nicht sagen, wie sehr mir das alles auf die Nerven geht. Da braucht man wenigstens ein bisschen Ablenkung. Also dokumentieren wir doch einfach mal wieder überflüssigerweise mit blauen Schildern verunstaltete „Radinfrastruktur“? Wie bspw. jene entlang der L 469 zwischen Nieder- und Oberauerbach bei Zweibrücken. Auch hier ignoriert die Stadtverwaltung Zweibrücken, die auch weiterhin für eine ständig wegen Krankheit dienstunfähige Sachgebietsleiterin keinen Ersatz einstellt, schon seit über zwei Jahren meine mehrfach bekräftigten Einwände gegen die „Blaubeschilderung“.

Bereits vor dem eigentlichen Beginn des Weges erkennt man die allgemeinen Probleme, die auch durch eine zusätzliche, gesonderte Radverkehrsführung zwangsläufig entstehen müssen. Zwischen der Gewerbestraße / Oelwiese und der Pirmasenser Straße hat man die Möglichkeit, über einen ca. 80 m langen, asphaltierten Weg entlang des Auerbaches abzukürzen. Er ist mit Gehweg Radverkehr frei beschildert. Die K 5 darf (und kann) man hier jedoch (auch wegen ständig vor der Ampel wartender Autos) nicht in direkter Weise in Richtung des Getrennter Geh- und Radweg queren; man muss hierzu einen Schlenker nach links machen und die Ampelanlage benutzen; eine Freigabe des linksseitigen Gehwegs fehlt genauso, wie die passenden Streuscheiben. Korrektur: am 4. April 2020 fiel mir auf, dass Kombi-Streuscheiben verwendet werden. Der direkte Übergang wurde übrigens gerade frisch gemulcht.

Die Beschilderung am Beginn des auf der anderen Seite anschließenden Weges ist auch recht interessant:

Sie führt einen ja in Richtung eines (alten) Getrennter Geh- und Radweg. Also einen getrennten Geh- und Radweg, den wir folglich (auf gesamter Strecke) nicht benutzen müssen. Der Schlenker hinten um die Bushaltestelle herum ist natürlich auch um deutlich mehr als 5 Meter von der Fahrbahn abgesetzt.

Der anfangs relativ breite (gemeinsam mit dem Gehweg-Anteil von Schrebergärtnern ständig zugeparkte) Radweg-Anteil verjüngt sich am „eigentlichen“ Ortseingang des Zweibrücker Stadtteils. Bezeichnenderweise hatte direkt vor mir ein älterer Herr angehalten, um Gartenwerkzeuge auszuladen und auf sein Grundstück zu bringen. Er fuhr nach ein paar Minuten wieder weg und parkte auf der anderen Seite. Das hätte er wohl nicht gemacht, wenn ich da nicht gerade herumfotografiert hätte. 😉

Im Hintergrund erkennt man das nächste, dieses Mal zeitgemäße Getrennter Geh- und Radweg, welches sich an die aus der Carl-Pöhlmann-Straße ausfahrenden Radler richtet. Immerhin nur rechtsseitig – das war (meine ich) vor nicht allzu langer Zeit noch anders.

Es geht dann weiter über die Sickingerhöhstraße durch Niederauerbach, mit zahlreichen Grundstückszufahrten.

Hinter der Kurve taucht dann der deutlich vor dem Ortsausgang in Richtung Oberauerbach positionierte – und daher ziemlich sinnfreie – Fahrbahnteiler auf.

Hier kam mir mal ein unbeschuhter, geisterradelnder Hippie entgegen, obwohl der Weg in der Gegenrichtung (glücklicherweise) gar nicht bebläut ist.

Hinter dem Fahrbahnteiler wird es gefährlich, dann man quert ohne Furt eine Grundstückszufahrt.

Im Anschluss wird es auf dem nun per Gemeinsamer Geh- und Radweg für Radfahrer benutzungspflichtigen Hochbord-Gehweg richtig eng; die zwei zufällig vorbeiradelnden Kollegen waren so nett, das zu demonstrieren. Ein Autofahrer, der dort aus der Grundstückszufahrt rausfährt, erkennt einen von rechts kommenden Erwachsenen hinter der Mauer wohl noch; ein Kind jedoch nicht mehr. Bis zur Ortstafel sind ab hier noch mehrere Grundstückszufahrten zu queren.

Hinter der Ortstafel geht es dann weiter; „separiert“ vom „echten Verkehr“. Die Breite beträgt knapp 2 Meter.

Zwischendurch wird man auch eingesperrt.

Im weiteren Verlauf in Höhe eines Einsiedler-Grundstücks „Am Tannenblick“ stand wohl damals beim Bau des Wegelchens ein (besonderer?) Baum im Weg. Mein Freund der Baum ist (aber inzwischen) tot. Die Schikane ist trotzdem geblieben. Wer diesen Weg erstmals im Dunkeln fährt und nicht weiß, was da kommt, rumpelt unter Umständen halt übers Grün oder legt sich unsanft auf die Schnauze, weil er mit sowas nicht unbedingt rechnet.

Okay, die Strecke durch das Auerbachtal ist relativ kurvig.

Hinter der Linkskurve lauert schon die nächste Schikane.

Mit einem relativ neuen Zusatzzeichen 1024-17 unter einem Gemeinsamer Geh- und Radweg. Hab ich so bislang auch noch nirgends gesehen.

Natürlich ist der gesamte Abschnitt außerorts auch in Richtung Niederauerbach bebläut. Wobei er hier ja eindeutig mehr als 5 Meter von der Fahrbahn abgesetzt ist.

Zumindest auf dem letzten Abschnitt dürfte er die Sollbreite von 2,50 m erfüllen.

Wer jetzt denkt, er käme problemlos zurück auf die Fahrbahn, der irrt sich. Denn hinter dem Fahrbahnteiler wird es mal wieder radwegetypisch kompliziert.

Man wird nämlich hinter dem Bushäuschen vorbeigeführt, in Richtung Schwarzwaldstraße. Über die Baustellenabsicherung sehen wir mal großzügig hinweg.

Und da die Schwarzwaldstraße ja nix mit der L 469 zu tun hat, kriegen Radfahrer hier natürlich ihr übliches, kleines Vorfahrt gewähren. Und natürlich müssen sie unmittelbar danach gleich das „große“ Pendant beachten, wenn sie auf die Vorfahrtstraße L 469 zurückkehren.

Und wie sollte es auch anders sein: Natürlich ist der Weg auch in Richtung Niederauerbach bebläut (und für Kfz bis 25 km/h freigegeben).

Allerdings beginnt er ja in einer anderen, der Schwarzwaldstraße. Also würde ich es hier so sehen, dass das kein straßenbegleitender Geh- und Radweg zur L 469 ist – und auf der Fahrbahn bleiben. Hab ich vor allem mit dem Rennrad schon oft getan – die Autofahrer ertrugen es mit Fassung. 😉

Mal gespannt, ob die Zweibrücker Stadtverwaltung nicht nur hier irgendwann mal wieder tätig werden – und die blauen Schilder entfernen wird.

Ein Gedanke zu „Radweg von Nieder- nach Oberauerbach“

  1. Das Z240 mit Zusatzzeichen 1024-17 (Traktor frei) ist mir gestern auch das erste mal bewusst aufgefallen, noch bevor ich diesen Beitrag eben gelesen habe. Das müsste irgendwo an den neuen Radwegen am Hochstadter Kreisel gewesen sein, glaube ich, der auf der Fahrbahn super ist oder wäre, wenn man nicht mit vielen „Vorfahrt gewähren“ kreuz und quer außenrum geführt werden würde.

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