Das Karlstal südlich von Trippstadt ist eines der romantischsten Täler im Pfälzerwald. Insbesondere die Karlstalschlucht ist derzeit wegen des „Lockdowns“ Ziel vieler Tagesausflügler. Als ich gestern mit dem Rennrad vorbeifuhr, saßen relativ viele Menschen auch auf den Bänken des Pavillons. In anderen Bundesländern ist ja im Zuge der Coronoia ? sogar das verboten. ? Jedenfalls ist dieses Tal, durch welches die L 500 hinauf nach Johanniskreuz verläuft, glücklicherweise fast völlig frei von (straßenbegleitenden) „Radwegen“. Bis auf den Abschnitt zwischen der Einmündung der K 55 an der Eisenschmelz und dem Unterhammer. Auch dieses in beide Richtungen mit beschilderte Wegelchen weist einige Besonderheiten auf.
Wobei; so besonders ist das ja dann doch nicht. Also dass auf der linken Straßenseite plötzlich ein auftaucht – aber man gar keine Möglichkeit hat, dort überhaupt (legal) auf dieses Wegelchen aufzufahren. Aus Richtung B 270 kommend sieht das in etwa so aus:
Links geht es relativ knackig rauf nach Stelzenberg. Um den etwas weiter hinten beginnenden „Geh- und Radweg“ überhaupt benutzen zu können, müsste man ebenfalls zuerst nach links in Richtung Stelzenberg und dann gleich wieder nach rechts in einen einmündenden Wirtschaftsweg abbiegen. Weil es am Standort des eben keine Auffahrtmöglichkeit gibt.
So müssten wir (bspw. auf einem Mountainbike über Bordstein und Grünstreifen hüpfend) hierzu nicht nur eine durchgezogene Mittellinie, sondern auch eine Fahrbahnbegrenzungslinie überfahren. Ein MTB wäre auch für die folgende, wieder nur knapp 2 Meter schmale Rumpelpiste ratsam. Vor deren Benutzung wird nämlich auch ausdrücklich gewarnt.
Diese Warnung gilt für die nächsten 1000 des ca. 1300 Meter langen Weges. Auch in der Gegenrichtung erfolgt ein Warnhinweis.
Vermutlich müsste man spätestens dort auf das linke Wegelchen auffahren, um für die letzten 300 m der lebensnotwendigen Benutzungspflicht nachzukommen? ? Auf diesem Abschnitt sind übrigens laut Verkehrsstärkenkarte 2015 des LBM furchterregende 1.512 Kfz am Tag unterwegs. Warum man die letzten 300 m ausgelassen hat, kann ich nicht nachvollziehen – denn der Belag ist auf dem östlichen Abschnitt auch nicht wirklich besser. Natürlich ist das Elend auch ab dem Unterhammer mit beschildert:
Da das Karlstal im Kreis Kaiserslautern liegt und deren Straßenverkehrsbehörde bspw. auch an den Benutzungspflichten von nicht straßenbegleitenden Handtüchern eisern festhält, werde ich mir wohl eine Meldung sparen.
Ich musste mich nämlich auch heute darüber aufregen, dass die blauen Schilder bei Martinshöhe immer noch nicht verschwunden sind. Vor ziemlich genau 5 Monaten hatte man mir mitgeteilt, dass die Benutzungspflicht aufgehoben werde. ? Das blaue Gerümpel hing da heute immer noch. ?