Krottelbach – Herschweiler-Pettersheim

An der L 352 im Landkreis Kusel zwischen den Orten Krottelbach und Herschweiler-Pettersheim gibt es ein ca. 650 m kurzes, völlig unnötiges, in beiden Richtungen mit Gemeinsamer Geh- und Radweg beschildertes Wegelchen, welches letzten Endes wieder mal mehr Probleme verursacht, als es lösen würde. Auf dieser Landesstraße sind nach der Verkehrsstärkenkarte 2015 des LBM nur 2.173 Kfz am Tag unterwegs, die Strecke verläuft (in östlicher Richtung) in einer übersichtlichen, sehr in die Länge gezogenen Linkskurve. Insbesondere das Wegende an der Kreuzung mit der L 350 vor dem Ortseingang von Herschweiler-Pettersheim zeigt, dass es Verkehrsplaner nicht interessiert, was sie da regelmäßig planen und in die Landschaft bauen lassen.

Man konnte sich offenkundig nur vorstellen, dass es nur Rad- und Fußverkehr zwischen diesen beiden Orten gibt, denn ein Rechtsabbiegen in Richtung Ohmbach oder ein Geradeausfahren in Richtung Liebsthal ist nicht wirklich vorgesehen.

Beginnen wir die Dokumentation am Ortsausgang von Krottelbach. Mit Schrecken erkennen wir auf der linken Seite (noch innerorts) vor der den in die Ortschaft einfahrenden Verkehr bremsenden Fahrbahnverschwenkung ein Gemeinsamer Geh- und Radweg. Eine Querungshilfe für Radfahrer hat man natürlich (wie üblich) nicht angelegt.

Das Eck ist auch ziemlich eng, insbesondere bei Gegenverkehr auf dem wie üblich nur mit sehr viel Wohlwollen knappe zwei Meter schmalen Wegelchen.

Dieses Mal habe ich sogar daran gedacht, die Rückseite des Verkehrszeichens zu knipsen – jenes wurde dort wohl im Jahr 1998 aufgehängt.

Die anschließende, leicht rumplige Piste ist nicht sonderlich spektakulär. Ärgerlich wird es dann bei der Annäherung an die Kreuzung mit der L 350. Erstaunlicherweise wurde die Ortstafel von Herschweiler-Pettersheim (nicht VwV-konform) vor dieser aufgestellt.

Wollen wir nun nach rechts in Richtung Ohmbach abbiegen, haben wir ein Problem – denn wir kommen da vorerst nicht mehr legal runter. Und zwar nicht nur wegen einer durchgezogenen Fahrbahnbegrenzungslinie, sondern auch wegen der Sperrfläche vor dem Fahrbahnteiler. Siehe hierzu auch meinen Beitrag zum Thema Radwege und durchgezogenen Linien. Der linke Lollie, an den ich mein Rad angelehnt habe, trägt ein Gemeinsamer Geh- und Radweg und markiert in Richtung Krottelbach die Auffahrt für jene, die von Ohmbach kommend links abbiegen oder die Kreuzung geradeaus überqueren.

Wir müssen also wohl erst einmal dem Wegelchen nach links in Richtung Herschweiler-Pettersheim folgen. Und das zieht sich noch über weitere 50 Meter. Wir erkennen immerhin schon einmal eine (wenn auch recht spartanische) Querungshilfe und ein übliches, kleines Vorfahrt gewähren.

Das Ende des Wegelchens ist dort allerdings auch nicht explizit ausgeschildert. Erst hier könnten wir dann (die durchgezogene Fahrbahnbegrenzungslinie ignorierend) eine 180-Grad-Wende machen, um weiter in Richtung Ohmbach fahren zu können. Die Wegstrecke über das Wegelchen beträgt 120 Meter, auf der Fahrbahn hingegen nur 50 Meter. Ein weiteres Problem mit dieser Querungshilfe ist, dass auch hier die durchgezogenen Linien nicht unterbrochen wurden.

Einige Radfahrer animiert natürlich die fehlende Ende-Ausschilderung, um erst ein Stückchen später über die Sperrfläche – oder gleich ganz auf dem linken Gehweg in Richtung Ortsmitte weiterzuradeln.

Wer aus Herschweiler-Pettersheim heraus in Richtung Süden (Ohmbach) unterwegs ist oder nach links in Richtung Liebsthal abbiegen will, muss das dort aufgestellte Gemeinsamer Geh- und Radweg natürlich missachten, weil der im Zuge der L 350 beginnende Geh- und Radweg ja plötzlich nach links zur L 352 in Richtung Krottelbach – und nicht nach Ohmbach führt; also nicht straßenbegleitend ist. Das wissen aber nur Ortskundige. Warum man ein Stück weiter neben der Querungshilfe hinter dem Vorfahrt gewähren gleich noch eins aufgestellt hat, entzieht sich ebenfalls meiner Phantasie.

Weg mit dem blauen Gerümpel!

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