Eine der zahlreichen überflüssigen Benutzungspflichten, die auch im Dahner Felsenland seltsamerweise die Verkehrsschauen 2017 und den Blauen Herbst 2019 überlebt haben, ist jene entlang der K 39 zwischen dem deutlich von der Kernstadt abgesetzten Dahner Stadtteil Reichenbach und Erfweiler. Leider fehlt in der Verkehrsstärkenkarte 2015 des LBM Rheinland-Pfalz eine Zählstelle auf diesem Abschnitt; mehr wie 2.000 Kfz sind dort am Tag aber mit Sicherheit nicht unterwegs. Bezeichnenderweise wurde ich am 20. Mai vom mich problemlos überholen könnenden jungen Fahrer eines tiefergelegten Proll-Mobils südlich der Fischwoogmühle wüst angehupt, als ich in Richtung Erfweiler auf der Fahrbahn unterwegs war. Warum sollte ich das auch nicht dürfen?
Schließlich kam ich vom Reichenbacher B-427-Kreisel – und von da aus kann ich das auf der Rückseide eines hängende, oftmals auch noch von Ästen zugewachsene, innerorts linksseitige
ja gar nicht sehen – und außerdem gibt es da auch keine vorgeschriebene sichere Querungshilfe. An der B 427 sind zudem die Hochbordwege mit
beschildert. ?
Im weiteren Verlauf ist das Wegelchen, dessen Existenz allein radtouristische Gründe hat, relativ unspektakulär. Es ist wie üblich gerade mal knappe zwei Meter schmal und verläuft ohne den in den ERA 2010 empfohlenen Mindestabstand von 1,75 m relativ konstant parallel zur Fahrbahn. Dessen Ende ist auch an der Einmündung zur B 427 nicht ausgeschildert. Insgesamt ist es 2 km lang und es münden relativ wenige Forstwege oder Grundstückszufahrten ein.
Einzig nennenswertes „Highlight“ ist die Einmündung der Straße „Am Schemel“ hinter der auch nicht ganz exakt nach den Bestimmungen der VwV aufgestellten Ortstafel von Erfweiler. Auch hier wird im Grunde nichts erfüllt, was die StVO, die VwV und die ERA 2010 so vorschreiben. Es fehlt z. B. schon einmal an einer Furt – was auch daran liegen könnte, dass die sonst üblichen „kleinen“ ebenfalls fehlen.
Woran es hingegen nicht fehlt, ist das folgende, linksseitige, innerörtliche .
Aus der Straße Ausfahrende suchen nicht nur die Furt vergeblich, sondern auch die über den
.
Was wiederum nicht fehlt, ist das rechtsseitige in Richtung Reichenbach.
Da es am Anfang der linksseitigen Anordnung in Reichenbach keine Querungsmöglichkeit gibt, gibt es konsequenterweise auch am eigentlichen Ortseingang von Erfweiler ebenfalls keine.
Ein rechtsseitiges in Richtung Reichenbach wurde natürlich nicht vergessen.
Auch dieses Wegelchen müsste schon seit mindestens 2 Jahren vollkommen entschildert sein. Aber wenn man die Kreisverwaltung Südwestpfalz nicht förmlich zum Jagen trägt, bewegt sie sich keinen Milimeter. Obwohl ich auf die relativ parallel gelegene K 41 in Richtung Schidhard / Bärenbrunnerhof gesondert hingewiesen hatte, haben die Damen und Herren offenbar kein Interesse gehabt, Kenntnis von der Existenz dieses Wegelchens und seiner Beschilderung zu nehmen. Die Kreisverwaltung hat nämlich für die allermeisten blauen Schilder nicht nur keine Anordnungen, sondern auch generell keine Ahnung, wo im Kreis es überhaupt derartige Wegelchen gibt und wie sie beschildert sind.
Das Wegelchen an der K 41 wurde immerhin in der Zwischenzeit von seinem uralten Zeichen 244 der bis 1992 geltenden StVO befreit; das folgende Foto stammt vom 20. September 2019.
Wie zuletzt angemerkt: Wenn man nicht unaufhörlich nachhakt und Druck ausübt, tut sich in aller Regel gar nichts. Ich verliere allerdings zunehmend die Motivation, mir das angesichts der vollkommen fehlenden positiven Resonanz von Seiten anderer Radfahrer (nicht nur aus der Region) noch länger anzutun. ?
Wäre kiffen eine Lösung?
Wo kommen denn plötzlich diese ganzen Seitenzugriffe her? Ach, aus dem Berliner Borgwürfel! Ich fühle mich geehrt; der Pestarzt hat sich – wenn auch unter Zuhilfenahme leistungssteigernder, bewusstseinserweiternder Substanzen – diese Dokumentation durchgelesen.
Ein großer Kiffertext, wenn nicht sogar der größte bisher.
Dann hat der Gute wohl noch nicht so viel von mir gelesen? 😛
Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass die Behördenstühle plattsitzenden Beamten, die die eigentliche Basis für derartige Beiträge liefern, sich auch gerne mal eine Tüte basteln? Der Blogbetreiber weist jedenfalls ausdrücklich darauf hin, dass er das Elend einer zunehmend normopathischen Welt schon sein ganzes Leben ohne Alkohol und andere Drogen erträgt. Wo der eine sich einen Joint dreht oder seinen Frust mit Hochprozentigem runterspült, schreibe ich halt immer wieder mal einen Beitrag über ein Symptom einer durchweg durchgeknallten Welt: Radwege. Ja, ich hasse RADWEGE! Boah – jetzt ist es raus. Das tat gut!
Hierzu aus dem gleichen Hause: Eine Hymne dem Fahrradnazi. Es gibt natürlich auch Autonazis, Fußgängernazis und Rollstuhlnazis.
„Ein großer Kiffertext, wenn nicht sogar der größte bisher.“
Muhahaha! Passt aber! Für Nicht-Verwaltungs-und-Straßenverkehrsordnungs-Menschen ist so ein Text vergleichbar mit ägyptischen Hieroglyphen. Ich finde Dein Engagement super, könnte aber Niemals eine sachliche Gegen-und/oder ergänzende Analyse dazu bringen, weil ich schlicht keine Ahnung habe! 😉
Ich hab noch nie gekifft, daher kann ich nicht mitreden, inwieweit das das Verständnis oder die Lesefreude fördert, nehme es aber als Kompliment. 😉