Anschlussstelle Hinterweidenthal

Heute habe ich mich nach ewigen Zeiten mal wieder dazu aufgerafft, meine EOS 550D und mein kleines Stativ mitzunehmen, um wie zu meiner fotografischen „Hochphase“ um 2015 herum, die abendliche blaue Stunde zu nutzen, in welche ich aufgrund der kurzen Tageslänge im Winter regelmäßig hineinfahre. Auch, um mich ein wenig von der ganzen Corona-Scheiße abzulenken. Eines meiner Lieblings-Genres sind Langzeitbelichtungen von Straßen. So sehr mich die weiterhin skandalöse Situation des Radverkehrs entlang der B 10 nervt und so kritisch ich auch die teils enormen landschaftlichen Eingriffe in die Natur des Pfälzerwaldes aufgrund des vierspurigen Ausbaus dieser Bundesstraße sehe, stand die neue Hinterweidenthaler Anschlussstelle mit ihrem immer noch nicht gerodeten blauen Schilderwald schon seit deren Verkehrsfreigabe auf meiner Liste.

Ein weiterer Grund, warum ich in der letzten Zeit keine Langzeitbelichtungen mit meiner EOS 550D machen konnte war, dass mein Kabel-Fernauslöser defekt war; dieser hatte am Übergang des Kabels in das Gehäuse nämlich einen Wackelkontakt. Daher war auch das „bulben“, also die völlig freie Wahl der Belichtungszeit, nicht mehr ohne unzählige Fehlauslösungen möglich. Da ich mir diese Woche Ersatz bestellt hatte, musste dieser dann heute gleich ausprobiert werden.

Mit dem Mountainbike ging es zuvor einmal quer durch den südwestlichen Pfälzerwald; vorbei an der Hohen List und den Zigeunerfelsen runter ins Wolfsäger Tal und wieder rauf zu den Hohlen Felsen. Über den Hinterstell und den Hundel erreichte ich dann die Schöne Aussicht am Großen Eyberg; da die schon tief stehende Sonne gerade ihr warmes Licht in den Wasgau warf, machte ich schnell noch ein paar Fotos.

Blick zum Drachenfels
Blick nach Schindhard
Blick zum Jüngstberg; rechts an der Schattengrenze erkennt man den Napoleonsfelsen

Nach einem kurzen Plausch mit einem wandernden Ehepaar ging es weiter in Richtung Hinterweidenthal. Eigentlich wollte ich die Anschlussstelle vom gegenüberliegenden Hang fotografieren – aber leider war der „Aussichtspunkt“ inzwischen schon mit kleinen Nadelgewächsen zugewachsen. Wegen des auch speziell für die Luchse angebrachten massiven Wildschutzzauns ging dann leider aus dieser Richtung nichts mehr. Da zu allem Überfluss auch der Himmel im Westen aufriss, hatte ich vom Bahnhofshang aus in Richtung Westen sehr lange sehr viel Gegenlicht, weshalb lange Belichtungszeiten erst einmal nicht möglich waren, ohne das der Himmel ausbrannte. Von der Landschaft blieb daher auch nur noch ein konturloser Schatten übrig. Bis etwas halbwegs Ansehnliches im Kasten war, musste es schon richtig düster werden.

Mal sehen; vielleicht werde ich das in der nächsten Zeit wieder öfters machen. Ich habe viel zu lange nur bescheuerte Verkehrszeichen sowie gemeingefährliche und schikanöse „Radwege“ fotografiert.

4 Gedanken zu „Anschlussstelle Hinterweidenthal“

      1. Also alles noch vollbelaubt und grün bei Euch im November?
        Ich hatte diese Bilder jetzt so interpretiert, daß nur die herbstgefärbten Bäume Laubbäume wären.
        Und Kiefern… hätte ich auch nicht unbedingt erwartet, sondern gedacht, daß das Fichten wären, also aufgeforstete.
        Aber nicht so gut erkennbar, bei der Größe. Und ja, auf dem Maibild sieht es mehr nach Laubwald aus.

        1. Das ist halt regional unterschiedlich; der Wasgau war schon immer dichter besiedelt, dort wurde dann eben – nach unkontrollierter Abholzung – eher wieder mit Nadelhölzern aufgeforstet. Das korrigiert man jetzt seit einiger Zeit. Insgesamt ist es Mischwald.

Schreibe einen Kommentar